Das Knie ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers und verbindet Oberschenkel, Kniescheibe und Schienbein miteinander. Dabei wird es von einem komplexen Kapsel-/Bandapparat stabilisiert. Dank dem engen Zusammenspiel von Kreuz- und Seitenbändern, der Gelenkkapsel und Menisken erhält das Knie Stabilität. Im Laufe des Lebens streckt man das Knie millionenfach und es wird bei jeder Bewegung stark belastet.
Probleme des Kniegelenkes betreffen alle Altersgruppen. Typische angeborene Fehlbildungen können die Kniescheibe, den Ober- und Unterschenkel betreffen und somit zu Achsabweichungen wie O- und X-Beinen oder Kniescheiben (Patella) Luxationen führen.
Das Kniegelenk ist aber auch bei besonders vielen Sportarten einer ständig starken Belastung ausgesetzt.
Die Ursachen von Knieschmerzen sind vielfältig. Neben typischen Überlastungserscheinungen, vor allem an Sehnenansätzen (Knieschmerzen nach dem Laufen = Runners´ knee/Iliotibiales Bandsyndrom ITBS, Jumpers´ knee, Morbus Osgood-Schlatter), sind Knieverletzungen jeglicher Art sehr häufig. Hierzu gehören neben Weichteilverletzungen, wie Kreuzbandriss, Meniskusriss, Seitenbandverletzungen (u.A. unhappy triad), auch schwere Knochenverletzungen und -brüche, wie Schienbeinkopffrakturen, knöcherne Bandausrisse, Oberschenkel-, Schien- und Wadenbeinbrüche sowie das Herausspringen oder gar der Bruch der Kniescheibe (Patellafraktur).
Eine weitere häufig vorkommende Erkrankung des Kniegelenks ist die Arthrose, eine Abnutzung des Knorpels. Ein Knorpelschaden im Knie kann zu starken Knieschmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Zudem können anhaltende Probleme im Kniegelenk zur Ausbildung einer Bakerzyste führen.
Für die Behandlung kann neben operativen Bandrekonstruktionen, minimal-invasiven Knorpeltherapien und Meniskusbehandlungen auch die Stabilisierungen von Frakturen vorgenommen werden. Bei Achsabweichungen ist jedoch vor allem im fortgeschrittenen Alter oder als Folge von Unfällen eine Umstellung der Traglinie des Beines notwendig.
Nach Ausschöpfung aller konservativen und gelenkerhaltenden operativen Möglichkeiten sowie bei hoher körperlicher und sozialer Einschränkung, stellt der künstliche Gelenkersatz des Kniegelenkes eine erfolgsversprechende Möglichkeit dar.